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Kooperationen: 5 Fehler, die alle Blogger-Newbies machen

Ich bin weit davon entfernt, eine Spezialistin in Sache „Bloggen“ zu sein! Aber ich weiß, wovon ich rede, wenn ich diesen Beitrag über die 5  Fehler schreibe, die man als Blogger-Neuling in Punkto Werbung & Kooperation häufig macht. Ich habe einige davon selbst begangen, teilweise mit sehr unangenehmen Folgen. Das Leben ist der beste Lehrmeister und aus Schaden wird man bekanntlich klug!

Es ist wichtig, dass man sich über Regeln und rechtliche Vorschriften informiert, bevor man überhaupt mit dem Bloggen anfängt. Diesen Artikel habe ich verfasst, um dir einige Denkanstöße zu geben und um dir unter Umständen eigene, unangenehme Erfahrungen zu ersparen.

Zunächst einige grundsätzliche Gedanken zum Thema:

Geld verdienen mit dem Blog.

Die meisten Blogger/innen gründen ihren Blog nicht, um damit Geld zu verdienen. Bloggen ist ein schönes Hobby und eine Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten. Manchmal kommt es vor, dass ein neuer Blog einschlägt wie eine Bombe und sich als Goldesel erweist. Wenn das so ist, finde ich das wunderbar! Kommt aber leider eher selten vor.

Wenn du einen Blog betreibst, werden irgendwann Firmen oder Agenturen mit Werbe- und Kooperationsangeboten auf dich zukommen. Meist wird ein Geldbetrag oder ein kostenloses Produkt, welches getestet (d.h. beworben) werden soll, als Honorar angeboten. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden. Werbung ist ja nichts schlechtes. Ohne Werbung würden wir von der Existenz vieler toller Produkte nie erfahren. Gute Werbung ist informativ und hilft uns dabei, passende Produkte oder Dienstleistungen zu finden.

Aber: Wenn du einen journalistischen Beitrag bloggst, weil du deinen Lesern etwas mitteilen oder zeigen willst, ist das deine Angelegenheit. Wenn Du hingegen im Auftrag für eine Firma einen Beitrag verfassen sollst, dann ist das eine ganz andere Nummer.

In diesem Fall musst du gesetzliche Vorschriften beachten. Außerdem stellst du dich als Sprachrohr für eine Firma zur Verfügung. Diese Firma ist dein Auftraggeber, du bist der Auftragnehmer. Es handelt sich dabei um nichts anderes als um eine geschäftliche Transaktion. Du tauscht deine Zeit und deine kreativen Ideen gegen Geld oder Ware ein.

Ich persönlich gehe sehr gern Kooperationen ein, weil es mir Freude bereitet, anderen Menschen oder Firmen zu helfen, erfolgreich zu sein. Auch wenn mir dies, als Micro-Influenzerin, nur in sehr kleinem Rahmen möglich ist. Und natürlich vorausgesetzt, dass ich hinter der Firma oder dem Produkt stehe. Aber das heißt nicht, dass ich mich ausnutzen lasse. Ich bin der Meinung, dass es legitim und richtig ist, sich die Energie, die man in einen Werbebeitrag steckt, angemessen honorieren zu lassen.

Es ist nichts Verwerfliches dabei, Werbung zu machen oder Empfehlungen auszusprechen, sofern man aufrichtig dahinter steht. Und damit kommen wir gleich zum

Fehler Nr. 1 – Du stehst nicht hinter dem Produkt oder der Firma.

Als Newbie freut man sich unheimlich, wenn eine E-Mail mit dem Betreff: „Kooperationsangebot“ eintrudelt. Schließlich ist es auch ein Zeichen dafür, dass man im Bloggeruniversum wahrgenommen wird.  Die Agentur XY bietet einem an, gegen ein kleines Honorar (meist liegt dieses im Bereich von EUR 50,– bis EUR 100,–) einen Werbebeitrag für die Firma Mustermaier zu veröffentlichen. Du hast zwar bisher noch nichts von dieser Firma gehört, und eigentlich würdest du dort auch nicht einkaufen oder bestellen. Aber 70,– oder 100,– EUR sind ja mal besser als nichts und außerdem brauchst du sowieso noch eine Idee für einen neuen Post. Also stimmst du zu, und schreibst den Beitrag.

Ich habe das in meiner Anfangszeit einmal gemacht, für einen Online-Versand, den ich total spießig und altbacken fand. Ich habe allein über eine Stunde gebraucht, um wenigstens ein Teil aus dem Angebot herauszufischen, das mir ganz gut gefallen hat. Bereits beim Verfassen des Beitrags habe ich mich mies gefühlt und Spaß hat das auch keinen gemacht.  Diesen Beitrag habe ich zwischenzeitlich wieder von meinem Blog gelöscht.

Mein Tipp: Nehme von Anfang  an nur Aufträge an, die dir Spaß machen und von Firmen, hinter denen oder deren Produkten du stehst. Das hat nichts mit Arroganz zu tun, sondern mit Ehrlichkeit dir und deinen Lesern gegenüber.

Fehler Nr. 2 – Dein Beitrag ist nicht eindeutig als Werbung gekennzeichnet.

Für deine Blogleser muss deutlich ersichtlich sein, ob es sich um einen redaktionellen Artikel oder um einen Werbebeitrag handelt. Letzteren musst Du durch die Wörter „Anzeige“oder „Werbung“, kennzeichnen. Falls nicht, machst du Schleichwerbung, und diese ist nach dem Gesetz für den unlauteren Wettbewerb (UWG) verboten. Der Hinweis, dass es sich um Werbung handelt, sollte gleich am Anfang stehen, noch vor dem ersten Satz. Ich empfehle Dir, wenn du deinen Blog auf deutsch schreibst, das deutsche Wort: WERBUNG. Der Hinweis „Kooperation“, „meine Empfehlung“, „Promotion“ oder sonstige Formulierungen, die um den heißen Brei herumreden, sind umstritten. Unter Umständen fängst du dir eine kostspielige Abmahnung oder ein Gerichtsverfahren ein.

Auch Produkttests, für welche du die Produkte von den Firmen kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen hast, sind Werbebeiträge. Diese musst du dementsprechend als „Werbung“ kennzeichnen. Ab und an bieten Agenturen ein Honorar für das Setzen eines Textlinks (Verweis auf eine externe Seite, z.B. einen Online-Shop) an. Auch hierbei handelt es sich um Werbung, die du als solche deklarieren musst. Es gibt Werbeagenturen, die verlangen, dass du den Beitrag nicht als Werbung kenntlich machst. Das ist unlauter und du wirst dadurch animiert, eine Straftat zu begehen (verbotene Schleichwerbung). Lass dich nicht auf solche Deals ein.

Mein Tipp: Benutze das Wort „Werbung“ mit Stolz und ohne Scham. Gute, ehrliche Werbung ist eine feine Sache und hat einen Mehrwert für deine Leser/innen.

Weiter Infos zu den rechtlichen Vorschriften über Blogwerbung findest Du hier.

Fehler Nr. 3 – Du lässt dir wahllos kostenlos Produkte schicken

Eigentlich ganz harmlos: Eine Agentur oder eine Firma bietet dir ein Produkt kostenlos zum Testen an. Am Anfang freut sich jeder Blogger über diese „Geschenke“. Die Sache hat aber einen Haken: Es wird erwartet, bzw. gehört zum guten Ton, dass du das Produkt dann auch auf deinem Blog vorstellst. Rechtlich bist du dazu natürlich nicht verpflichtet. Aber du wirst dich nicht gut fühlen, wenn du ein Produkt annimmst, und dann dafür keine Gegenleistung erbringst.

Mir ging es einmal so, als ich -mit meinem Einverständnis- ein Parfum zum Testen zugeschickt bekam. Ich liebe Düfte, also habe ich mich über das vermeintliche Präsent gefreut. Das Parfum kam dann auch einige Tage später bei mir an. Ich machte es gleich auf und was ich soll ich sagen? Er roch fürchterlich. Total süß und billig, ein Duft, denn ich niemals tragen würde. Jetzt hatte ich diesen geöffneten Flakon zuhause. Zurück schicken machte kein Sinn, denn was soll die Firma mit dem geöffneten Fläschchen anfangen? Auf meinem Blog darüber berichten? No way. Das, was ich über das  Parfum dachte, behielt ich lieber für mich. Es landete im Abfalleimer.

Mein Tipp: Überlege dir sehr gut, ob du ein Angebot für die kostenlose Zusendung eines Produkts annimmst. Sei wählerisch. Mal abgesehen von dem oben geschilderten Problem willst du dir ja nicht deine Wohnung zumüllen, mit Dingen, die du sowieso nicht brauchst.

Fehler Nr. 4 – Du setzt dich unter Zeitdruck

Du bekommst eine Kooperation angeboten, die dich anspricht und die du sehr gerne annehmen möchtest. Die Krux dabei ist, dass es eine Deadline gibt. Eigentlich weißt du, dass dieser Termin für dich sehr knapp ist, aber du sagst trotzdem zu. Die Konditionen und das Thema sind zu verlockend. Und dann sitzt du bis spät in die Nacht vor dem PC, um den Beitrag fertig zu bekommen.  Meist kommt dann dabei qualitativ nichts Gutes dabei raus. Im schlimmsten Fall verdirbst du es dir mit der Firma oder der Agentur.

Ich saß einmal mit einer heftigen Erkältung am Schreibtisch, um einen Werbebeitrag pünktlich fertig zu bekommen. In dem Moment habe ich mich mega über mich selbst geärgert, weil ich diesen zeitlich zu knapp angesetzten Auftrag überhaupt angenommen habe.

Mein Tipp: Schlage Kooperationen, die dich zeitlich unter Druck setzen, von vorne herein aus. Oder frage nach, ob eine Fristverlängerung möglich ist. Hast du den Auftrag bereits angenommen, und kommst zeitlich nicht rum, dann teile dies der Firma mit. Ist dann halt so. Schließlich bist du kein Werbeprofi in einer teuer bezahlten Agentur. Und den Termin überziehen ist immer noch besser, als einen schlechten Beitrag abzuliefern.

Fehler Nr. 5 – Du verkaufst dich unter Wert

Wie ich schon oben erwähnte, solltest du auf eine angemessene Bezahlung bestehen. Du wirst eine Menge Aufträge gegen Kleinsthonorare angeboten bekommen. Wenn Dich das Thema oder der Shop total begeistern, dann nimm den Auftrag an. Das Honorar ist dann nebensächlich. Tue es nicht des Geldes wegen. Bitte bedenke aber, dass du den anderen Bloggern damit keinen Gefallen tust, denn damit machst du die Preise kaputt. Wenn alle Mikro-Influenzer/innen sich weigern würden, für „einen Apfel und ein Ei“ Werbung zu machen, würde von den Firmen zwangsläufig mehr bezahlt werden. Also bestehe auf eine angemessene Bezahlung. Was du und deine Zeit dir Wert sind, bestimmst natürlich du allein.

Ich persönlich habe einen Drang zum Perfektionismus. Ich will eine gute Arbeit abliefern und strenge mich dafür auch mächtig an. So kann es sein, dass ich für einen Fashion-Werbebeitrag an die 8 Arbeitsstunden benötigte. Stylen, Fotos machen, Fotos bearbeiten (nix retuschieren, nur verkleinern und ausschneiden etc.), Texte verfassen, Fotos einfügen, Korrektur lesen… Da kommt schnell ein ganzer Arbeitstag zusammen. Ich habe einmal einen solchen Auftrag angenommen, und hierfür ein Honorar in Höhe von EUR 70,– erhalten. Das entsprach einem Stundenlohn von 8,75 EUR brutto, den ich noch versteuern muss. Also kaum der Rede Wert.

Mein Tipp: Überlege Dir gut, ob die angebotenen Konditionen für dich OK sind. Überschlage die benötigte Zeit und setze sie zum Honorar ins Verhältnis. Habe das Rückgrat, Aufträge abzulehen, wenn die Bezahlung unfair ist.

Bonus-Tipp zum Thema Werbung:

Die Internet-Plattform Trusted Blogs gibt Micro-Influenzern die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an Werbekampagnen zu bewerben. Die Konditionen und was dafür von dir erwartet wird, sind genau beschrieben. So kannst du im Vorfeld entscheiden, ob du die Kooperation eingehen möchtest oder nicht. Das Registrieren auf Trusted Blogs ist kostenlos.

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Bloggen. Ich freue mich sehr, wenn Du meinen Beitrag mit deinem Kommentar zum Thema bereicherst.

Herzliche Grüße

Birgit

Beitragsbild: Julien Christ/pixelio.de

8 comments

  1. Das sind gute Tipps liebe Birgit. Ich mache Kooperationen davon abhängig, ob die Produkte zu mir passen oder nicht.

    Wenn ich Testprodukte erhalte, die nicht meinen Erwartungen entsprechen, berichte ich nicht darüber – oder ich übe negative Kritik. Das findet zwar nicht jeder schön, damit muss ein Unternehmen aber rechnen.

    Mir ist meine eigene Meinung wichtiger.

    Liebe Grüße Sabine

  2. Liebe Birgit,
    ich wollte mich auf diesem Wege von Dir verabschieden. Ich ziehe mich für einige Zeit vom Bloggen zurück. Warum und wieso? Schau nochmal vorbei bei mir 🙂
    Ich wünsche Dir alles Gute und Liebe – privat und für Deinen Blog!
    Liebe Grüsse
    Steffi

  3. Liebe Birgit, danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Sehr gute Tipps. Sollte ich mal eine Kooperation angeboten bekommen, werde ich mich auf jeden Fall an deine Tipps erinnern. LG Delia ?

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