Früher war der Schminktisch, auch Frisiertisch genannt, in wohlhabenden Kreisen ein unverzichtbares Möbelstück. Der Ursprung des Frisiertisches reicht bis ins Mittelalter zurück. Ein hübscher Holz- oder Marmortisch, versehen mit kleinen Schublädchen und einem großem Spiegel, diente der Schönheitspflege der Dame des Hauses. Hier wurde sich gekämmt, frisiert und gecremt, Schminke und Puder aufgetragen. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts gehörte ein Schminktisch im Schlafzimmer einfach dazu.
In den 1950 Jahren wurden erstmals Badezimmer in Privathäusern und Wohnungen eingebaut, sehr uncharmant „Nasszelle“ genannt. Das Badezimmer war ein kleiner, düsterer Raum mit einer Badewanne und einem Waschbecken. Als die Badezimmer mit der Zeit größer und komfortabler wurden, verlagerte sich die Schönheitspflege dort hin. Der Schminktisch im Schlafzimmer verlor zunehmend an Bedeutung.
Auch heutzutage ist es nicht mehr üblich, einen Schminktisch zu haben. Eigentlich schade, denn ein Schminktisch ist nicht nur ein schönes Möbelstück und ein privater Rückzugsbereich, sondern hat durchaus auch praktische Aspekte.
Meistens bewahren wir unsere Kosmetik und Haarpflegeprodukte im Badezimmer auf. Dabei ist es weder für Pflegeprodukte, noch für Parfums und Nagellacke ideal, in einem warmen, feuchten Raum gelagert zu werden. Bewahrt man Kosmetik kühl und trocken auf, halten sich die meisten Beautyprodukte wesentlich länger. Auch Elektrogeräte, wie Föhn, Lockenstab oder Rasierapparat, haben im Bad aus Sicherheitsgründen eigentlich nichts zu suchen. Ein Schminktisch außerhalb des Badezimmers ist hier eine tolle Alternative.
Welche Vorteile bietet ein Schminktisch?
Ein geräumiger Schminktisch mit Schubladen und Fächern bietet viel Platz und Stauraum für Schminkutensilien, Nagellacke und Beautytools. Hier kannst du deine Beauty-Schätzchen trocken und lichtgeschützt aufbewahren und hast alles griffbereit an einer Stelle.
Wer kennt das nicht? Je größer die Familie ist, um so mehr Gerangel gibt es, vor allem morgens, im Badezimmer. Wie soll man sich in Ruhe schminken und frisieren können, wenn die Kids oder der Partner gerade am Zähneputzen oder Duschen sind? Ein Schminktisch außerhalb des Badezimmers bietet dir einen ruhigen, kreativen Platz nur für dich allein.
Wenn du dich bisher am Waschbecken im Bad geschminkt und geföhnt hast, wirst du es gewohnt sein, dabei zu stehen. Und das manchmal ziemlich lange. Viel komfortabler ist es, wenn du dich bei deiner Beautyroutine bequem an deinen Schminktisch setzen kannst.
Last but not least ist ein Schminktisch ein dekoratives Möbelstück, mit dem du deinem Schlafzimmer eine persönliche Note verpassen kannst. Ein kleiner Bereich in der Wohnung, der nur dir gehört, und den du ganz nach deinen Wünschen und Vorstellungen gestalten kannst.
Wo ist der beste Platz für einen Schminktisch?
Als Platz für einen Schminktisch eignet sich am besten das Schlafzimmer oder, falls vorhanden, das Ankleidezimmer. Aber auch in einer Nische im Flur kann ein Schminkbereich eingerichtet werden. Ideal ist ein Standort mit viel natürlichem Tageslicht, also neben oder vor einem Fenster. Darüber hinaus solltest du für eine gute künstliche Beleuchtung sorgen, damit du dich auch an dunklen Tagen oder abends gut schminken kannst. Das Licht sollte von vorne kommen, also bietet es sich an, Wandlampen anzubringen, oder einen Spiegel mit integrierter Beleuchtung zu wählen. Als Leuchtmittel ist ein tageslichtähnliches Licht (reines Weiß) sinnvoll. Gelbstichiges, warmes Licht schmeichelt zwar dem Teint, ist aber nicht optimal zum Schminken.
Idealerweise befindet sich in der Nähe deines Schminkplatzes eine Steckdose, für Föhn, Lockenstab & Co.
Wie sollte der Schminktisch ausgestattet sein?
Der perfekte Schminktisch verfügt über mehrere Schubladen oder Fächer. Bietet der Schminktisch deiner Wahl zu wenig Stauraum, kannst du je nach verfügbarem Platz ein kleines Regal oder ein Schränkchen daneben aufstellen. Das ist eine gute Lösung, wenn du viele Kosmetikprodukte und Beautytools zu verstauen hast. Deine Parfümfläschchen kannst du gerne dekorativ offen ausstellen, achte jedoch darauf, dass sie keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind. Kosmetikpinsel und Schwämmchen dagegen sind in einer Schublade viel besser aufgehoben, damit sie nicht einstauben.
Praktisch ist ein kleiner, beleuchteter Standspiegel mit Vergrößerungsfunktion als Ergänzung zum großen Wandspiegel. Damit Schminksachen, Cremes, Haargummis etc. odentlich aufbewahrt werden können, bieten sich sog. Schubladen- und Kosmetik-Organizer an. Denke auch an Staumöglichkeiten für deinen Schmuck. Reserviere hierfür eine Schublade, oder schaffe Platz auf dem Tisch für ein Schmuckkästchen oder -ständer.
Damit du es dir an deinem Schminktisch gemütlich machen kannst, brauchst du eine bequeme Sitzgelegenheit. Ein gepolsterter Stuhl mit Lehne ist natürlich komfortabler als ein Hocker, braucht jedoch etwas mehr Stellfläche. Bei Armlehnen solltest du darauf achten, dass sie dich nicht in der Bewegungsfreiheit einschränken, z.B. beim Föhnen oder Schminken.
Was sagst du zu einem Schminktisch? Yes or no, trendig oder old school? Ich freue mich, deine Meinung hierzu zu erfahren. Schreib einfach unten ins Kommentarfeld.
1 comment
🙂 Liebe Birgit,
ein Schminktisch ist ein kleiner Luxus, den ich sehr schön finde. Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Kombination aus Schmink- und Schreibtisch. Das war schon ziemlich klasse, auch weil ich einen großen beleuchteten Schminkspiegel hatte, den ich zuklappen konnte, so dass er nicht immer sichtbar war. Ich habe immer mal wieder überlegt mir wieder einen anzuschaffen, aber bislang ist daraus nichts geworden.
Liebe Grüße
Claudia