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7 Gründe, warum dein (und mein) Plan Modebloggerin zu werden nicht aufgeht

Als ich vor einigen Jahren mit dem Bloggen begann, hatte ich die Absicht, eine erfolgreiche Ü 40-Modebloggerin zu werden. Ich wollte mir coole Klamotten kaufen, die Haare stylen, und natürlich ganz tolle Fotos schießen. Ganz schnell habe ich gemerkt, dass mein Plan, Modebloggerin zu werden, leider nicht aufgeht.

Wenn auch du mit dem Gedanken spielst, Modebloggerin zu werden, darfst du die folgenden Eigenschaften NICHT mitbringen:

1 – Mode ist dir wichtig, aber du bist nicht besessen davon

Schon immer hat mich Mode interessiert. Über die neuesten Trends bin ich, dank Modezeitschriften und Modeblogs, immer auf dem Laufenden. Außerdem liebe ich es, in meinen bevorzugten Online-Modehäusern zu stöbern und mir coole Outfit-Inspirationen anzuschauen. Ich lege Wert auf ein gepflegtes Äußeres, versuche mich gut anzuziehen und ab und zu mag ich es, mich auch einmal für einen besonderen Anlaß aufzubrezeln.

Aber es gibt für mich weitaus wichtigere Dinge, als Mode und Klamotten. Mode ist für mich eine nette Nebensache, die Spaß macht. Aber ich bin nicht davon besessen. Ich muss weder jeden neuen Trend mitmachen, noch habe ich Lust und Zeit, mich jeden Tag wie ein Model auf dem Laufsteg zu stylen.

Ich mag es am liebsten casual. Jeans, Pulli und Boots.

Wenn du erfolgreiche Modebloggerin werden willst, musst du für die Mode brennen. Mode muss dein größtes Hobby mit mega hohem Stellenwert in deinem Leben sein. Wenn du nicht vollauf begeistert bist, dann wirst du nicht durchhalten und irgendwann, meist sehr schnell, die Lust verlieren.

2 – Du hast nicht genug Geld, um in der ersten (und zweiten und dritten) Liga mitzuspielen

Prominente Modebloggerinnen mit mehreren hunderttausend Followern tragen Kleidung, die für die meisten von uns nicht bezahlbar sind. Gucci, Prada, Louis Vuitton, etc. etc. Dort kostet ein Kleid oder ein Paar Schuhe mehr, als andere an Monatsmiete für die Wohnung ausgeben. Ich wage zu behaupten, dass ich als Immobilienmaklerin nicht schlecht verdiene. Aber diese Luxusmarken gehen komplett über mein Budget hinaus.

Ich liebe es, mir die coolen Designer-Outfits anzusehen – bei den Modebloggerinnen, die es sich halt eben leisten können (oder es geschafft haben, und die Outfits von den Firmen gestellt bekommen).

Wenn du kein Promi und auch keine Millionärin bist, dann wird dein Weg ein bisschen holpriger sein, bis du als Modebloggerin Fuß fassen kannst. Außer, du machst Abstriche, siehe Punkt 3…

3 – Du legst Wert auf gute Qualität

Natürlich kannst du jetzt einwenden, dass es coole und stylische Kleidung auch in günstig gibt, z. B. bei den sog. High Street-Fashion-Labels wie H & M oder Zara. Ich gebe zu, die Styles sehen tatsächlich klasse aus – auf den Fotos! Ab und zu schlendere ich durch die High-Street-Shops, inspiriert durch die eine oder andere Modebloggerin. Wenn ich die Kleidungsstücke, die die Bloggerin auf Insta präsentierte, dann in der Hand halte, hänge ich sie meistens schnell wieder zurück auf die Stange. Nicht immer, aber leider allzu oft, ist die Qualität alles andere berauschend. Die Säume zipfeln, die Knöpfe und Nähte sind schlecht verarbeitet, der schicke Pulli kratzt oder was auch immer.

Es ist ja kein Geheimnis, dass diese günstigen Kleidungsstücke nicht fürs lange Tragen produziert werden. Die Kundin soll sie kaufen, ein paar Mal tragen, aussortieren und dann die nächsten, noch hipperen, neueren Modelle kaufen. So funktioniert das Modebusiness.

Ich habe Verständnis dafür, dass junge Frauen mit kleinem Budget auf diese Weise ihre Lust auf Mode stillen. Als gestandene Lady 50 + sind mir andere Dinge wichtig: Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Einhaltung sozialer Standards, Langlebigkeit und Qualität. Diese hat bekanntlich ihren Preis. Zu meinen Lieblingslabels gehören Hugo Boss, Marco Polo, Ted Baker und Ralph Lauren. Ich kaufe dann halt nur zwei oder drei Kleider pro Saison, statt 10 billigen.

Modebloggerin
Dieses Kleid von Ted Baker habe ich schon zu vielen Gelegenheiten getragen. Der Cost per Wear-Faktor paßt also.

Wenn du also weder die Mittel für Designerklamotten (siehe Punkt 3), noch Lust auf Low Price Fast Fashion hast, dann wird die Luft als Modebloggerin noch dünner…

4 – Du brauchst und willst gar nicht so viele Kleidungsstücke

Je älter ich werde, um so mehr besinne ich mich auf die Dinge, die ich wirklich brauche und die mir lange Freude machen. In manchen Dingen bin ich sehr minimalistisch. Ich habe keine Lust, meinen Kleiderschrank mit Sachen vollzumüllen, die ich vielleicht ein- oder zweimal (für das Insta- bzw. Blogfoto) trage. Ich frage mich oft, ob die Bloggerinnen, die täglich neue Outfits posten, diese vielen Kleidungsstücke überhaupt tatsächlich im Alltag tragen. Und wo sie diese Flut an Klamotten aufbewahren. Dazu bräuchte man ja kilometerlange Kleiderschränke. Bei mir geht eindeutig Qualität vor Quantität.

Modebloggerin
Den klassischen Camelcoat trage ich nun schon mehrere Saisons. Und sicherlich noch einige weitere…

Wenn du also keine Lagerhalle zuhause hast und auch keine Lust auf Unmengen überflüssiger Kleidungsstücke, dann wirst du in Punkto tägliche Outfitposts leider nicht auf Dauer mithalten können.

5 – Du hast keine Lust (und/oder Zeit), dich täglich fürs Insta-Foto zu stylen

Natürlich möchte man, wenn man schon Fotos von sich veröffentlicht, darauf auch einigermaßen anständig aussehen. Wenn man jung ist, sieht man auch ohne Schminke und frisch getönten Haaren gut aus. Aber jetzt mal ehrlich: Wir Ü 40/50-Mädels müssen uns schon ein bisschen mit Concealer und Make-Up im Gesicht aufhübschen, um fotogen zu sein. Das erwartet man ja schließlich von einer Modebloggerin, auch wenn sie schon etwas reifer ist.

So gehe ich natürlich normalerweise nicht in den Biergarten, auch wenn das Muster meines Kleids schon irgendwie passend ist… 🙂

Was mich anbelangt, bin ich manchmal einfach zu bequem dazu, mich extra für ein Foto zu schminken und die Haare zu stylen. Deshalb fällt das Fotografieren leider meistens aus. Ich verschiebe es dann auf morgen, aber da ist es dann auch nicht besser…

Und dann habe ich ja auch noch meinen Job, der viel Zeit in Anspruch nimmt. Habe ich frühmorgens einen Kundentermin, bleibt keine Zeit, um Fotos zu machen. Komme ich abends nach Hause, bin ich erledigt und dunkel ist es auch schon. Wie soll man da schöne Fotos machen?

Wenn du also noch nicht so weit bist, dir deinen Lebensunterhalt mit dem Bloggen zu verdienen, dann wirst du öfter mal an deine zeitlichen Grenzen stoßen. Das ist dann wie die Katze, die sich in den Schwanz beißt: Ohne Fotos wirst du keine erfolgreiche Bloggerin, und ohne erfolgreichen Blog mit tausenden Followern kriegst du keine Werbeaufträge von denen du leben kannst.

Das ist jetzt eher mein Biergarten-Outfit…
6 – Du hast keine Lust auf Social Media in Dauerschleife

Am Anfang dachte ich, dass es reicht, gelegentlich auf dem Blog Outfits zu posten, um eine Modebloggerin zu sein. Zwei oder drei Blogposts pro Monat waren für mich zeitlich und vom Aufwand her gut machbar. Aber leider bringt das gar nichts. Nicht für die Anzahl deiner Aufrufe und schon gar nicht, um dir als Modebloggerin einen Namen zu machen. Denn Fashionblogs gibt es wie Sand am Meer und niemand wird dich und deinen Blog finden. Außer vielleicht durch Zufall oder weil Google es gut mit dir meint.

Um eine „echte“ Modebloggerin zu werden, musst du auf allen bekannten sozialen Medien aktiv sein: Instagram, Facebook, Twitter, Snapchat, Pinterest und Youtube. Jetzt ahnst du bestimmt schon, was für ein mega Aufwand und harter Job das Modebloggen ist. Mindestens zwei Stunden täglich solltest du hierfür einplanen. Denn ohne Social Media findet dich so gut wie keiner. Da hilft dann auch der schönste Blog nichts.

Wenn du also deine Freizeit lieber anderweitig verbringst, statt stundenlang am Handy oder am PC zu sitzen, dann wirst du nie eine erfolgreiche Modebloggerin sein.

7 – Dein Kleidungsstil ist einfach zu normal (oder -autsch- zu langweilig)

Die Outfits der erfolgreichen Modebloggerinnen sind stylisch und fantasievoll. Vom Top bis zum Mantel perfekt aufeinander abgestimmt. Aufgepimmt mit Eycatchern wie kunstvoll drapierten Tüchern, coolen Sonnenbrillen, Gürteln und Taschen mit Designerlogo und imposantem Modeschmuck…

Modebloggerin
Solltest du mich irgendwo zufällig treffen, dann könnte ich genau das tragen…

Was mich anbelangt, so mag ich es lieber unkompliziert. Der vielgepriesene Lagenlook, der ein Outfit spannend macht, ist z. B. gar nichts für mich. Allein schon die Vorstellung, über der Bluse noch einen Pulli und darüber womöglich noch einen Blazer zu tragen, verursacht mir Unbehagen. Tücher mag ich ehrlich gesagt auch nicht, und auffälligen Modeschmuck schon gar nicht. Meine Lieblingslooks bestehen aus Jeans, Pulli und Boots. Ein schlichtes Strickkleid ohne viel Schnickschnack drum herum geht auch.

Wie soll man damit bitteschön jemanden vor dem Ofen hervor locken? Als Modebloggerin sollte man seine Follower ja schließlich inspirieren. Wenn du also genauso wenig wie ich eine geborene Styling-Queen bist und auf unaufgeregte Outfits stehst, dann wirst du es schwer haben, deine Leserinnen zu begeistern.

Ich hoffe natürlich, dass keiner der obigen Punkte auf dich zutrifft, wenn du erfolgreiche Modebloggerin werden willst. Was mich anbelangt werde ich weiterhin gelegentlich Outfit-Posts auf dem Blog veröffentlichen. Aber dann halt authentische Slow Fashion Styles, die ich so auch im Alltag trage und für die ich mich nicht verbiegen muss. Und natürlich hoffe ich, dass dir als Leserin das eine oder andere Outfit trotzdem gefällt.

Ansonsten werde ich mich verstärkt Themen widmen, die genauso spannenend und vielleicht sogar noch interessanter sind, als Fashion und Style. Reisen z. B, Gesundheit, Beauty und Well-Aging, Wohnen und Leben, Mind & Body… Das Leben ist bunt, und so soll auch mein Blog sein.

Super, dass du (wenn auch nur zufällig) den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Es wäre super, wenn du öfters vorbei schauen würdest. Meinen Blog kannst du ganz einfach und natürlich kostenfrei abonnieren. Trage dazu einfach deine E-Mail-Adresse in das Abofeld auf der Startseite ein.

Jetzt freue ich mich auf deinen Kommentar, den du einfach unten reintippen kannst.

♥-liche Grüße, Birgit

5 comments

  1. Gut, dass ich niemals Modebloggerin werden wollte! 😉
    Selbst dann, wenn ich mit Punkt 2 keine Probleme hätte, wäre ich bei Punkt spätestens draußen.
    Viele erfolgreiche Modebloggerinnen arbeiten in der Modebranche und/oder haben keine kleinen Kinder. Auch keine größeren …
    LG
    Sabiene

  2. Ja, Modeblogger haben es schwer.
    Ich schaue mir solche Blogs auch gerne an, aber ich könnte das nicht. So, wie du es schreibst: Lieblingsstücke habe ich lange, mein Kleiderschrank ist von überschaubarer Größe und ständig aufbrezeln ist auch nicht meins.
    Aber es gibt ja sooooo viele spannende Themen, über die du schreiben kannst.
    LG
    Karen

  3. Ich stimme Dir voll zu liebe Birgit. Mir ist meine Familie, meine Freizeit und mein „echter“ Job wesentlich wichtiger als die Bloggerei und Social Media. Von daher bleibe ich wohl ein kleines Licht. Außerdem mag ich mich nicht auf ein Thema festlegen. Vielleicht drehen wir ja als Rentner nochmal voll auf 😀

    Liebe Grüße Sabine

  4. Liebe Sabine,
    ja, vielleicht legen wir mit 66 Jahren erst so richtig los. Wie die coolen Ladies 60+, die bei Germanys next Top Model mitmachen 🙂
    Herzliche Grüße
    Birgit

  5. Liebe Karen,
    ich freu mich, dass du auf meinem Blog vorbei geschaut hast. Und es ist tröstlich, dass es anderen auch so geht wie mir.
    Herzliche Grüße
    Birgit

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